Prävention und
Gesundheitsförderung
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Wissensinput
Lesen Sie sich den einführenden Informationstext zur Prävention und Gesundheitsförderung aufmerksam durch. Schauen Sie sich auch die Tabelle mit beispielhaften Maßnahmen genau an.
Prävention im Gesundheitswesen
Die steigende Lebenserwartung und der demografische Wandel führen zu einem erhöhten Krankheitsrisiko und Behandlungsbedarf. Infolge der Veränderung des Krankheitsspektrums nehmen Multimorbidität (= gleichzeitiges Bestehen mehrerer Erkrankungen) sowie chronische und psychische Erkrankungen zu. Aus diesem Grund hat die Bedeutung von Prävention und Gesundheits-förderung in den letzten Jahren stark zugenommen. Viele chronische Erkrankungen können durch die Stärkung der Gesundheit und die Reduzierung bekannter Risikofaktoren verhindert werden, während andere frühzeitig erkannt und ihr Verlauf abgemildert werden können.
Prävention bezeichnet im Gesundheitswesen zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten, mit denen Erkrankungen oder gesundheitliche Schädigungen vermieden, Risikofaktoren für Krankheiten verringert und das Auftreten von Erkrankungen verzögert wird. Die Grundlage für Präventionsmaßnahmen liefert ein pathogenetisches Verständnis von Gesundheit (Biomedizinisches Krankheitsmodell), das sich die Frage stellt, was den Menschen krank macht. Beispiele für präventive Maßnahmen in der Pflege sind das Tragen von Handschuhen und Mundschutz sowie die Nutzung von Desinfektionsmittel, die eine Übertragung von Infektionskrankheiten verhindern soll.
Präventive Maßnahmen sind auf verschiedene Zielgruppen ausgerichtet. Sie orientieren sich an der Gesamtbevölkerung (= universelle Präventionsmaßnahmen), an einer potentiellen Risikogruppe ohne Symptome (= selektive Präventionsmaßnahmen) oder an Personen mit deutlichen Anzeichen einer Erkrankung (= indizierte Präventionsmaßnahmen). Beispiele für universelle Maßnahmen sind eine Anschnallpflicht oder ein Rauchverbot in öffentlichen Orten. Selektive Präventionsmaßnahmen sind zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen für Brust- oder Darmkrebs oder Präventionsprogramme für Kinder mit alkoholabhängigen Eltern. Beispiele für indizierte Präventionsmaßnahmen sind Ernährungs-umstellungen nach einem Schlaganfall oder Kuren bei Atemwegserkrankungen.
Präventionsmaßnahmen setzen entweder an dem individuellen Gesundheitszustand und -verhalten (= Verhaltensprävention) oder an den Lebens-bedingungen und dem sozialen Umfeld (= Verhältnisprävention) von Personen an. Bei der Verhaltensprävention kann zum Beispiel eine Gesundheitsberatung oder das Erlernen von Stress-bewältigungsstrategien erfolgen. Zur Verhältnis-prävention zählt zum Beispiel eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung oder ein Rauchverbot in Gaststätten.
Je nachdem zu welchem Zeitpunkt präventive Maßnahmen eingesetzt werden, wird zwischen der primären, sekundären und tertiären Prävention unterschieden. Sehen Sie sich hierzu die nachfolgende Tabelle an, die sich hinter dem Bild versteckt:
Präventionsformen
bezüglich des Zeitpunkts
der Maßnahmen
Gesundheitsförderung
Im Laufe des 20. Jahrhunderts stießen die Präventionsmaßnahmen an ihre Grenzen. Durch die präventiven Maßnahmen konnten zwar vor allem Infektionskrankheiten vermieden werden, jedoch zeigten sich aufgrund der Veränderungen des Krankheitsspektrums und des individuellen Gesundheitsverhaltens einige Defizite. Unterschied-liche Medien hatten die Bevölkerung dauerhaft und nachdrücklich über bestimmte Risikofaktoren aufgeklärt und sie zu präventivem Verhalten aufgefordert. Trotzdem zeigten diese Maßnahmen nur begrenzten Erfolg. Aus diesem Grund entwickelten Expert*innen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Konzept der Gesundheitsförderung.
Das Konzept der Gesundheitsförderung hat einen salutogenetischen Blickwinkel auf Gesundheit und beschäftigt sich mit der Frage, was den Menschen gesund erhält. Es geht darum, Schutzfaktoren und Ressourcen zur Bewältigung vielfältiger Belastungen zu stärken und weniger darum, Krankheiten zu vermeiden. Damit dies gelingt, müssen Menschen befähigt werden, Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu erkennen und diese in den verschiedensten Alltagssituationen wahrzunehmen.
Prävention & Gesundheitsförderung im Vergleich
Präventive Maßnahmen sind vor allem dort erfolgreich sind, wo klar identifizierbare Krankheitsursachen und Risikofaktoren vorliegen. Angesichts der beschriebenen Verschiebung des Krankheitsspektrums hin zu multifaktoriell bedingten Erkrankungen gewinnt neben der Prävention die Gesundheits-förderung immer mehr an Bedeutung.
Beispiele für präventive
& gesundheitsfördernde Maßnahmen
Eine strikte Trennung zwischen Prävention und Gesundheitsförderung kann bei der Betrachtung beider Strategien hilfreich sein. Sie erfolgt hauptsächlich in der fachwissenschaftlichen Diskussion. Im alltäglichen Gebrauch werden die Begriffe häufig unpräzise verwendet oder sogar miteinander vermischt.
Literaturverzeichnis
Hurrelmann, K., Klotz, T., Haisch, J. (2014). Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. Bern: Huber.
Lehbrink, M. (2010). Gesundheitswissenschaften für die berufliche Oberstufe (2. Auflage). Hamburg: Büchner.
Menche, N. & Frie, G. (2019). Lehrbuch Gesundheit für das berufliche Gymnasium (2. Auflage). Hamburg: Büchner.
Robert Koch Institut (2023). Prävention. Verfügbar
unter https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Praevention/Praevention_node.html [02.01.2024]
1. Lernaufgabe
Bearbeiten Sie den Lückentext zur Prävention und Gesundheitsförderung. Sie können hierbei zwischen drei Niveaustufen entscheiden: leichtes, mittleres oder hohes Niveau.
Gruppenarbeit
2. Lernaufgabe
Entwickeln Sie in Kleingruppen (3-4 Schüler*innen) verschiedene präventive bzw. gesundheitsfördernde Maßnahmen, um Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vorzubeugen. Überlegen Sie, welche Risikofaktoren vorgebeugt und welche Schutzfaktoren gestärkt werden sollten, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu vermeiden. Sie müssen bei den Maßnahmen nicht explizit zwischen Prävention und Gesundheitsförderung unterscheiden.
In welcher Form Sie die Maßnahmen festhalten, können Sie frei entscheiden. Sie können zum Beispiel eine PowerPoint-Präsentation, eine Tabelle oder eine Broschüre erstellen.
Gruppenarbeit
1. Hilfekarte
Erinnern Sie nicht mehr genau durch welche Risikofaktoren Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt werden? Dann klicken Sie auf das Notizbuch, um typische Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zu wiederholen.
2. Hilfekarte
Brauchen Sie Hilfe bei der Strukturierung der präventiven bzw. gesundheitsfördernden Maßnahmen? Dann wählen Sie eine der Dateien aus, um eine PowerPoint-Präsentation oder eine Tabelle zu erstellen.
Tabelle
PowerPoint-
Präsentation
Gruppenarbeit
3. Lernaufgabe
Nachdem Sie allgemeine präventive bzw. gesundheitsfördernde Maßnahmen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen heraus-gearbeitet haben, sollen Sie nun in Ihrer Gruppe einen individuellen Maßnahmenplan für Herrn Wagner, den Sie aus dem Fallausschnitt kennen, entwickeln.
a) Lesen Sie sich den Fallausschnitt auf der Startseite auf-merksam durch. Machen Sie sich Notizen zu dem Gesundheits-verhalten und den Lebensbedingungen von Herrn Wagner.
b) Erarbeiten Sie in Ihrer Gruppe konkrete präventive bzw. gesundheitsfördernde Maßnahmen für Herrn Wagner. Überlegen Sie, welche Risikofaktoren Herr Wagner vorbeugen und welche Schutzfaktoren er stärken sollte. In welcher Form Sie die Maßnahmen festhalten, können Sie frei entscheiden.
Gruppenarbeit
Sie haben erfolgreich alle Lerninhalte zum Herz-Kreislauf-System bearbeitet. Jetzt haben Sie ein umfassendes Verständnis für das Blutgefäßsystem, die Anatomie und Physiologie des Herzens und die wichtigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Außerdem wissen Sie jetzt, mit welchen Maßnahmen man Herz-Kreislauf-Erkrankungen diagnostizieren und vorbeugen kann.
An dieser Stelle möchte ich Sie daran erinnern, dass Ihr jetziges Wissen zum Herz-Kreislauf-System nicht nur für die Schule relevant ist. Es hat auch eine bedeutende Rolle für Ihre eigene Gesundheit. Ihr Körper wird es Ihnen danken, wenn Sie in Zukunft auf eine gesunde Lebensweise achten und beeinflussbare Risikofaktoren vermeiden.
Ich hoffe, dass die Bearbeitung der Lerninhalte auf HeartSmartLearning eine angenehmen Lernerfahrung für sie war. Um die Lernwebsite zu verbessern, würde ich mich sehr über eine kurze Rückmeldung Ihrer Lernerfahrungen freuen. Bitte nehmen Sie sich einen kurzen Moment Zeit, um uns Feedback zu geben. Ich freue mich über konstruktive Kritik oder Anregungen zur Optimierung. Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung!