Das Blutgefäßsystem
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Wissensinput
Lesen Sie sich den Informationstext zum Blutgefäßsystem aufmerksam durch. Schauen Sie sich auch die zugehörigen Abbildungen zu den Blutgefäßen konzentriert an.
Das Blutgefäßsystem
Die Blutgefäße gehören zu den wichtigsten Transportwegen des menschlichen Körpers. Zusammen mit dem Herzen bilden sie das Herz-Kreislauf-System (= kardiovaskuläres System). Die Blutgefäße durchziehen den Körper des Menschen und bilden ein röhrenförmiges Netzwerk, das insgesamt etwa 100.000 km lang ist. Damit der Blutkreislauf funktioniert, pumpt das Herz bei einem erwachsenen Menschen 4-6 Liter Blut in die Blutgefäße. Die Blutgefäße werden dabei aufgrund der verschiedenen Flussrichtungen des Bluts in arterielle und venöse Blutgefäße unterteilt. Alle vom Herzen wegführenden Blutgefäße heißen Arterien. Die zum Herzen hinführenden Blutgefäße bezeichnet man als Venen.
Arterielles & venöses Gefäßsystem
Schematische Darstellung des
arteriellen und venösen Gefäßsystems
Um das arterielle und venöse Gefäßsystem in der Abbildung gleichzeitig darzustellen, werden die Arterien und Venen hier jeweils nur auf einer Körperhälfte gezeigt. Im menschlichen Körper verläuft das arterielle und venöse Gefäßsystem normalerweise jedoch in beiden Körperhälften.
Hinweis
Arterielle Gefäße
Die Arterien (= Schlagadern) transportieren das Blut weg vom Herzen und verteilen es im Körper. Aus der linken Herzkammer geht die Aorta (= Hauptschlagader) ab. Sie transportiert sauerstoffreiches Blut in den Körper. Die Aorta hat je nach Lokalisation der Messung und Alter des Menschen einen Durchmesser von etwa 2,5 bis 3,5 cm. Aus der rechten Herzkammer entspringt der Stamm der Lungenarterie. Die Lungenarterie transportiert sauerstoffarmes Blut zu den Lungen.
Wenn das Blut vom Herzen wegtransportiert wird, entsteht einer hoher Blutdruck, den die Arterien standhalten müssen. Deshalb haben Arterien eine elastische Außenschicht und eine besonders dicke Muskelschicht. Arterien können zudem die Menge des durchfließenden Blutes regulieren. Wenn sich ihre Muskelschicht zusammenzieht, verengt sich das Blutgefäß und es kann weniger Blut durch die Arterien fließen. Wenn die Muskelschicht der Arterie erschlafft, weitet sich das Gefäß und es kann dementsprechend mehr Blut in die jeweilige Körperregion fließen.
Außerdem liegen Arterien tief in der Haut. Sie verzweigen sich fortlaufend, wobei ihr Durchmesser kontinuierlich abnimmt. Der Abschnitt einer Arterie mit dem kleinsten Durchmesser bezeichnet man als Arteriole. Auch die Arteriolen verästeln sich immer weiter, bis sie schließlich einen so geringen Durchmesser haben, dass die Erythrozyten (= rote Blutkörperchen) gerade noch durch sie hindurch passen. In diesem Zustand nennt man die Gefäße Kapillaren. Die meisten Arterien werden nach dem Organ benannt, welches sie versorgen oder nach der Region, in der sie liegen (z.B rechte Lungenarterie, linke Achselarterie, Oberschenkelarterie usw.).
Die Kapillaren (= Haargefäße) sind nur mikroskopisch erkennbar und ihre Wände sind sehr dünn und durchlässig. Deshalb findet in den Kapillaren ein Austausch von Gasen und Stoffen zwischen dem Blut und den umliegenden Körperzellen statt. Das sauerstoff- und nährstoffreiche Blut gibt Sauerstoff und Nährstoffe an die Körperzellen ab und nimmt anschließend Kohlendioxid und Stoffwechselprodukt aus den Körperzellen auf. Danach ist das Blut sauerstoff- und nährstoffarm und muss zum Herzen zurück transportiert werden.
Aus vielen Kapillaren bilden sich Venolen, die kleinsten venösen Gefäße. Diese schließen sich zu immer größer werdenden Venen zusammen. Die Venen führen das Blut hin zum Herzen. In dem rechten Vorhof des Herzens münden schließlich zwei große Venen: die obere Hohlvene, die venöses Blut aus dem Kopf und den Armen transportiert, und die untere Hohlvene, die venöses Blut aus der Brust, dem Bauch und den Beinen transportiert.
Anders als in den Arterien ist der Blutdruck in den Venen sehr niedrig, da sie ihren Ursprung in den herzfernen Venolen haben. Deshalb haben Venen dünne, weniger muskulöse Gefäßwände und sie liegen nicht so tief in der Haut. Man kann sie sogar an einigen Körperstellen wie z.B. dem Handrücken gut finden.
Damit das Blut trotz des geringen Blutdrucks das Herz erreicht, verfügen Venen über drei Unterstützungssysteme: die Muskelpumpe, die Venenklappen und die Arterienpumpe. Die Muskelpumpe sorgt dafür, dass Venen zusammengedrückt werden, wenn ein Muskel, der sie umgibt, betätigt wird. Dadurch wird das Blut an dieser Stelle eine kurze Strecke in Richtung Herz gedrückt. Dies geschieht zum Beispiel beim Gehen, wenn die Wadenmuskulatur angespannt wird. Zusätzlich verfügen Venen in regelmäßigen Abständen über Venenklappen, die dafür sorgen, dass das Blut nur in Richtung Herz und nicht zurück fließen kann. Ein weiteres Unterstützungssystem ist die Arterienpumpe. Hierbei wird bei jeder Pulswelle einer Arterie die benachbarte Vene zusammengedrückt und das Blut in der Vene in Richtung Herz gedrückt.
Kapillare Gefäße
Venöse Gefäße
Abbildung zum Wandbau
der Arterien und Venen
Wandbau der Arterien & Venen
Literaturverzeichnis
Berkefeld, T. & Frie, G. (2013). Gesundheit und Pflege. Basiskompetenzen (4. Auflage). Hamburg: Büchner.
Engele, J. (2020). Herz-Kreislauf-System – Grundlagen. In G. Aumüller et al., Anatomie (5. Auflage, S. 145-164).
Stuttgart: Thieme.
Lehbrink, M. (2010). Gesundheitswissenschaften für die berufliche Oberstufe (2. Auflage). Hamburg: Büchner.
Menche, N. & Frie, G. (2019). Lehrbuch Gesundheit für das berufliche Gymnasium (2. Auflage). Hamburg:
Büchner.
Lernaufgaben
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Toll, jetzt haben Sie schon gelernt wie das Blutgefäßsystem des Körpers aufgebaut ist. Als nächstes wollen wir uns
die Anatomie des Herzens anschauen.